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Grandioser Auftritt der ´Stageheroes´

Aktualisiert: 29. Nov. 2022


Die Jugendgruppe ´Stageheroes´lieferte an ihrem ersten abendfüllenden Auftritt eine grandiose Darbietung des Kriminalstückes ´6,6 Morde pro Stunde´ab.


Eine Krimikomödie, in der nichts ist, wie es scheint

BZ von Susanne Kerkovius Di, 29. November 2022 Hohberg


Die ´Stageheroes´ der Hohberger Bühnen haben mit "6,6 Morde pro Stunde" ein Stück voller Überraschungen gezeigt.

Zahlreiche vorgetäuschte Morde – aber keinen einzigen echten: Mit der Krimikomödie "6,6 Morde pro Stunde" haben die Stageheroes, eine der insgesamt elf Gruppen der Hohberger Bühnen, ein witziges Stück voller überraschender Wendungen im katholischen Gemeindesaal in Hofweier auf die Bühne gebracht. Leiterin Anisha Delakowitz ließ es sich trotz Studium in Würzburg nicht nehmen, ihre inzwischen zu jungen Damen herangewachsenen Theaterzöglinge ihr Können zeigen zu lassen. Michael Delakowitz assistierte bei der Regie.

In die Welt der augenzwinkernden Krimis, die man gerne gemütlich am Kamin liest, ohne sich wirklich zu gruseln, führte zunächst die Lesung einer Geschichte aus Agatha Christies Sammelband "Der Dienstagsclub" ein. Die Club-Mitglieder – eine Künstlerin, ein Priester, ein Rechtsanwalt, ein Schriftsteller, ein ehemaliger Kommissar von Scotland Yard und die alte Miss Marple aus dem Dorf St. Mary Mead – rätseln etwas umständlich am Mord der Gattin des Vertreters Jones herum, Miss Marple gelingt es schließlich, durch scharfsinnige Beobachtung und psychologisches Einfühlungsvermögen den Fall zu lösen. Dann war die Bühne frei für die sechs Schauspielerinnen Sophie Denkler, Anna Zimmermann, Hannah Schellin, Lavinia Jockers, Sophie Plugge und Hannah Seger, die neben den angejahrten gerade gehörten Krimi-Klassiker die fetzige 2017 entstandene Krimikomödie der jungen Autorin Andrea Freitag stellten. Es wurde dynamisch durchgespielt, jede Figur präzise ausgeformt: Selbst der Butler James (Hannah Seger) blieb nicht diskret näselnd im Hintergrund, sondern war ein verliebter Mann mit Vergangenheit und kampferprobten Fäusten. Mit Krimiklischees wurde gespielt – die Krimiautorin Agatha Ford (Sophie Denkler) mit Trenchcoat und Hut etwa wie eine Kopie der Autorin Agatha Christie, der Inspektor Barney (Lavinia Jockers) seriös und cool auftretend. Beide entpuppten sich aber, wie alle anderen Personen auch, letztlich als etwas ganz anderes: Barney ist eigentlich ein Verbrecher aus Leidenschaft, der seinen Spaß daran hat, die von ihm eingeladenen Gäste an ihre Grenzen zu bringen, zu manipulieren und ihnen Geständnisse zu entlocken, denn "jeder hat doch ein Geheimnis".

Der nervenschwache Versicherungsagent Knut Pietsen (Anna Zimmermann) bricht als Erster zusammen und liegt herztot am Boden. Außer der robusten Bikerin Franks (Hannah Schellin) tun das schließlich alle. Besonders schrill der Abgang der exaltierten Bühnendiva Baroness Winterbloom (Sophie Plugge) zusammen mit ihrem Butler wie Romeo und Julia. Barney ist jedoch kein Triumph vergönnt, denn die Toten leben noch und sind allesamt Agenten der großen Geheimdienste, FBI, Scotland Yard, CIA und BND, die ihrerseits Barney eine Falle stellten. Der er jedoch trotz allem entkommt. Es ist eben nicht alles so einfach, wie es scheint. Viel Beifall für eine spielfreudige Truppe, ein phantasieanregendes Bühnenbild, passende Kostüme und viele Lachmomente




















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