Tausend Gäste in der „Pension Schöller“
- hohberger.bühnen

- 11. Nov.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 12. Nov.
Von Frank Leonhardt Badische Zeitung
KOMÖDIE Die Hohberger Bühnen führten in der ausverkauften Diersburger Gemeindehalle vor 1000 begeisterten Besuchern die Komödie „Pension Schöller“ auf. An der Produktion waren 80 Personen beteiligt.

HOHBERG Die Komödie von Carl Laufs und Wilhelm Jacoby liefert den Beweis, dass die Grenze zwischen Normalität und Wahnsinn eine Frage der Perspektive ist. Pensionär Philipp Lenzmayer (Herbert Kimmig) erbt ein Landgut, das einem gemeinnützigen Zweck zugeführt werden soll. Sein Plan ist, daraus eine Nervenheilanstalt zu machen. Anlässlich eines Besuchs in Wien bittet er seinen Neffen Alfred (Noah Schellin), ihm die Visite in solch einer Einrichtung zu organisieren. In seiner Not wendet sich Alfred an seinen Freund Robert (Steffen Walter), der ihm empfiehlt, den Onkel einfach in der Pension Schöller unterzubringen, da die Gäste dort für ihre Exzentrik berüchtigt sind.
Diese Gäste übertreffen mit ihren Marotten und Eigenheiten dann auch alle Erwartungen des restlos begeisterten Lenzmayer. Allerdings hält die Euphorie nicht lange an, da sämtliche Gäste die unvorsichtig ausgesprochene Einladung auf das Landgut von Lenzmayer annehmen und dort für eine beispiellose Eskalation sorgen. Lenzmayer bekommt es mit einem Großwildjäger (Klaus Haaß), einer Schriftstellerin (Renate Delakowitz), einer Vortragskünstlerin (Mona Isenmann), einem Major (Charly Dworog) und einem Schauspielanwärter mit Sprachfehler (Reimund Hammer) zu tun, die ihn nun selbst an den Rand des Wahnsinns bringen. Er reagiert panisch und telegrafiert schleunigst die nichtsahnende (vermeintliche) Anstaltsdirektorin (Alina Isenmann) mit Zwangsjacken herbei. Diese erscheint auch, doch die Situation dreht sich, weil Philipp Lenzmayer die ungebetenen Gäste zwischenzeitlich eingesperrt hat und nun selbst als Verrückter dasteht.
Erneut haben die hohberger.bühnen unter Beweis gestellt, dass ein Amateurtheater professionelle Ansprüche erfüllen kann. Dies sahen die Besucher schon beim Betreten des Foyers, in das die Theaterleute Wiener Kaffeehausflair einfließen ließen, indem die vereinseigene Kulissenwerkstatt dort eine große runde Kaffeehaustheke gebaut hatte.
Das eigene Gastroteam bot leckere „herzhafte Schmankerl“ und handgemachte „Süße Wiener“ an. Natürlich kamen auch die Bühnenkulisse und sonstige Ausstattung aus eigenem Haus. 20 Schauspielende haben generationen-übergreifend unter der Regie von Regina Heilig mit viel Spielfreude eine turbulente Komödie erarbeitet. Die Kostümschneiderei hat die prächtigen Kostüme selbst geschneidert, die Technikabteilung für perfekten Ton und in Licht in der Halle gesorgt.
Michael Delakowitz kündigte am Ende der Vorstellung bereits das nächste Großevent des Theatervereins an. In einem Jahr will man „Variété“ mit verschiedenen Variationen von Theater zur Aufführung auf einer Rundbühne in der Halle bringen. Die Vorbereitungen laufen bereits.





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